
Zubauten Haus WLACH
© PGOOD

Haus WLACH nach der Sanierung
© Adsy Bernhart

Zubauten Haus JIRASEK
© PGOOD

Haus JIRASEK nach der Sanierung
© Adsy Bernart
Beteiligung der BewohnerInnen
Im Planungsprozess wurden der Status als Baudenkmal und die sich daraus ergebenden
Konsequenzen für die Bewohner durchaus kontroversiell diskutiert. Es war 1932 nicht die Intention der
Architekten ein Denkmal mit Ewigkeitsanspruch zu schaffen. Wenn man Josef Franks Texte studiert
wird klar, dass es ihm darauf ankam möglichst gut bewohnbare, funktionale Gebäude zu schaffen, die
durchaus von den Bewohnern ihren individuellen Bedürfnissen angepasst werden können.
Erst die historische Entwicklung und die sich daraus ergebende herausragende Einzelstellung der Werkbundsiedlung begründen den Denkmalstatus und den Anspruch an die Bewahrung des Originalzustandes.
Gewisse Abweichungen zum ursprünglichen Zustand müssen aber im Hinblick auf eine zeitgemäße
Wohnnutzung akzeptiert werden. So wurden etwa im Zuge der Sanierung die sehr kleinen Bäder in
den Rietveld Häusern neu organisiert und durch zusätzliche Bäder im Kellergeschoss ergänzt.
Von den Mietern in den vergangenen Jahrzehnten ohne Genehmigung durchgeführte Umbauten
wurden jeweils einzeln mit dem Bundesdenkmalamt besprochen und gemeinsam entschieden welche
Maßnahmen sinnvoll und angemessen sind und daher belassen werden können.
Die Baumaßnahmen stellten für die Bewohner eine große Belastung dar. Deshalb war es sehr wichtig eine Gesprächsbasis mit den Mietern aufzubauen um einen für alle Beteiligten möglichst vertretbaren Bauablauf zu gewährleisten.
Es wurden mehrere Kommunikationswege etabliert
Mieterversammlungen
Regelmäßige Sprechstunden im Baubüro
Informelle Gespräche mit der Bauleitung vor Ort
Telephonhotline
Regelmäßige schriftliche Informationen
Vor allem wurde über folgende Themen gesprochen
Abstimmung der Sanierungsmaßnahmen
Bauzeitplan
Denkmalschutz
Rückbau von nicht genehmigten Mieterumbauten
Mängelbehebung
Baumschnitt
Zeitlich befristete Mietzinserhöhung
Den Mietern wurde auch angeboten während der Sanierung temporär in ein Ersatzquartier zu Übersiedeln. Dieses Angebot wurde von drei Mietern genutzt, die anderen Mieter bewohnten während der Sanierung ihre Häuser.