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  • Josef Frank

  • Haus Frank (Nr. 12)

    Das freistehende Einfamilienhaus von Josef Frank, dem Initiator und künstlerischen Leiter der Wiener Werkbundsiedlung, reicht mit einer Wohnfläche von 100 m² weit über die Anforderungen eines Kleinhauses hinaus. Ziel der Werkbundausstellung war es, wie Josef Frank schrieb, „Einfamilienhäuser kleinster Art“ zu schaffen, die unter Einhaltung gewisser Vorgaben (wie Flachdach, einheitliche Behandlung der Fassaden und Einfriedungen) den ArchitektInnen trotzdem weitgehend freie Hand bei der Planung ließen. Die dadurch möglichst große Zahl an unterschiedlichen Reihen- oder Typenhäusern sollten als modellhafte Musterbauten für zukünftige Siedlungsanlagen dienen.

  • Städtebauliches Konzept

  • Wien und das Neue Bauen

  • Architektonisches Konzept

  • Walter Loos

  • Carl Panigl

  • Hans Pitsch

  • Oswald Haerdtl

  • László Gábor

  • Rosa Weiser

  • M. J. Schmid

  • Oskar Wlach

  • Friedrich Euler

  • Otto Niedermoser

  • Anton Brenner

  • Gabriel Guévrékian

  • Wiener Wohnkultur

  • Julius Jirasek

  • Österreichischer Werkbund

  • Haus Jirasek (Nr. 33-34)

    Die zweigeschoßigen, quer gelagerten Reihenhäuser des Wiener Architekten Julius Jirasek sind in direkter Nachbarschaft zu den Häusern von Ernst Plischke (Haus 35 / 36) und Oskar Wlach (Haus 31 / 32) in der Veitingergasse situiert. Jirasek hatte, gleich wie zahlreiche andere an der Werkbundsiedlung beteiligte ArchitektInnen, seine Ausbildung an der Wiener Kunstgewerbeschule unter Josef Frank und Oskar Strnad erhalten. Ab 1930 war er Mitarbeiter der „Werkstätten Hagenauer“, wo er sich vor allem dem Entwurf von Möbeln und Gebrauchsgegenständen wie Lampen, Beschlägen oder Türgriffen widmete.

  • Hans Adolf Vetter

  • Heinrich Kulka

  • Oskar Strnad

  • Literatur zur Werkbundsiedlung (Auswahl)

  • Haus Guéverékian (Nr. 67-68)

    Die dreigeschoßigen Zwillingshäuser von Gabriel Guévrékian in der platzartig erweiterten Woinovichgasse sind in direkter Nachbarschaft zur Häuserzeile des Niederländers Gerrit Rietveld (Haus 53 / 54 / 55 / 56) situiert. Der persische Armenier Guévrékian, der seine Kindheit und Jugend in Teheran verbracht hatte, ab 1910 in Wien wohnte und im Jahr 1922 nach Paris übersiedelte, wurde von Le Corbusier als Generalsekretär der Internationalen Kongresse Moderner Architektur CIAM bestellt und war Gründungsmitglied der bekannten französischen Architekturzeitschrift „L’architecture d’aujourd’hui“. Neben André Lurçat aus Frankreich, Gerrit Rietveld aus den Niederlanden und Hugo Häring aus Deutschland zählte er zu den wenigen Architekten aus dem Ausland, die Josef Frank zur Teilnahme an der Wiener Werkbundsiedlung eingeladen hatte.

    Gabriel Guévrékian hatte in Wien an der Kunstgewerbeschule unter Oskar Strnad und Josef Frank studiert und war bis zu seiner Übersiedlung nach Paris in den Ateliers von Josef Hoffmann und Oskar Strnad tätig. Die ursprüngliche Inneneinrichtung der Häuser Nr. 67 und Nr. 68, die über eine Wohnfläche von je 87 m² verfügten, stammte nicht von Guévrékian selbst, sondern wurde von Rudolf Baumfeld und Miklós Velits übernommen. Ein Einblick in das Wohnzimmer von Haus Nr. 67 zeigt eine Ausstattung mit unterschiedlichem, beweglichem Mobiliar, wobei der Ess- und Sitzbereich des offenen und gut belichteten Wohnraums durch ein weißes Sofa voneinander getrennt werden.

  • Haus Haerdtl (Nr. 39-40)

    Die Häuser Nr. 39 und Nr. 40 in der Wiener Werkbundsiedlung stellen die ersten realisierten Bauten in Oswald Haerdtls umfangreichem Schaffen dar, das eine beinahe einzigartige Kontinuität von der Zwischenkriegszeit bis in die späten 1950er-Jahre aufweist. Dem Schüler von Oskar Strnad und Josef Frank an der Wiener Kunstgewerbeschule sowie langjährigen Mitarbeiter und späteren Partner Josef Hoffmanns ist es gelungen, diese beiden stark differierenden künstlerischen Positionen in seinem Schaffen zu vereinen. Zahlreiche seiner Werke, bei denen er neben der Architektur auch für die Einrichtungs- und teils auch Gebrauchsgegenstände verantwortlich zeichnete, verkörpern die Einheit von Architektur und Design und können im Sinne eines Gesamtkunstwerks gelesen werden.

  • Haus Neutra (Nr. 47)

    Richard Neutra, der 1923 in die Vereinigten Staaten ausgewandert war, zählt neben Josef Frank und Adolf Vetter zu jenen drei Architekten der Werkbundsiedlung, die ein freistehendes Einzelhaus für die Musterschau konzipiert haben. Das ebenerdige Wohnhaus mit langgestrecktem Grundriss ist ähnlich wie das Haus Nr. 12 von Josef Frank in drei Zonen gegliedert: Wirtschaftsbereich, Wohnbereich, Schlafbereich. Der ursprünglich nur mit einem Vordach versehene Eingang (heute ein gemauerter Windfang) an der Schmalseite des Hauses führt in einen Vorraum mit dem Treppenabgang zum Keller sowie zur annähernd quadratisch angelegten Küche. Anschließend erstreckt sich der quer gelagerte Wohnraum über die gesamte Breite des Hauses. Die dritte Zone umfasst den direkt an das große Wohnzimmer angrenzenden Schlafbereich mit zwei Schlafzimmern und einem Bad. Der größere der beiden Schlafräume verfügte ursprünglich über einen eigenen Ausgang in den Garten, der jedoch heute zugemauert ist. Die Verbindung des zentralen Wohnraums mit dem Freiraum erfolgt über eine schmale Glastür, die direkt mit dem sechsteiligen Fensterband des relativ großen Aufenthaltsraums verbunden ist.

  • Haus Schütte-Lihotzky (Nr. 61-62)

    Die beiden Häuser, für deren Einrichtung Hans Pitsch (Haus Nr. 61) und Anton K. Strahal (Haus Nr. 62) verantwortlich zeichneten, wurden gleich wie die angrenzenden Bauten von Max Fellerer bereits während der Ausstellung 1932 verkauft. Margarete Schütte-Lihotzky, die vor der Werkbundausstellung bereits jahrelange, auch internationale Erfahrungen im Siedlungsbau sammeln konnte und mit VertreterInnen der internationalen Architekturavantgarde zusammengearbeitet hatte, war die einzige Frau neben den 30 Architekten, die Josef Frank zur Errichtung von Häusern in der Werkbundsiedlung eingeladen hatte.

  • Haus Vetter (Nr. 48)

    Der Architekt und Publizist Hans Adolf Vetter zählt neben Josef Frank (Haus 12) und Richard Neutra (Haus 47) zu jenen drei Architekten der Werkbundsiedlung, die ein freistehendes Einzelhaus für die Musterschau konzipiert haben. Das zweigeschoßige Haus in hellem Gelb ist über einer sehr schmalen, breit gelagerten Grundfläche errichtet und weist eine Wohnfläche von 71 m² auf. Die im Obergeschoß fensterlose Rückseite des Hauses wird durch den vor die Front gesetzten Kamin gegliedert, während die gegen Südost gerichtete Hauptfassade ihre Rhythmisierung durch die unterschiedlichen Fenstertypen erhält.

  • Haus Rietveld (Nr. 53-56)

    Die vier dreigeschoßigen Reihenhäuser des Niederländers Gerrit Rietveld in der Woinovichgasse, die an dieser Stelle platzartig erweitert ist, bilden das Visavis zu den zwei Doppelhäusern von Adolf Loos. Rietveld, der mit dem Haus Schröder in Utrecht 1924 eine der Architekturikonen der Moderne geschaffen hatte, war eng mit der bekannten niederländischen Künstlergruppe De Stijl verbunden und gleich wie Josef Frank Mitbegründer von CIAM. Neben André Lurçat aus Frankreich, Gabriel Guévrékian aus Teheran und Hugo Häring aus Deutschland zählte er zu den wenigen Architekten aus dem Ausland, die Josef Frank zur Teilnahme an der Wiener Werkbundsiedlung eingeladen hatte.

  • Haus Plischke (Nr. 35-36)

    Ernst Plischkes zweigeschoßige Reihenhäuser sind stilistisch an der Bauhaus-Moderne orientiert und heben sich damit deutlich von den benachbarten Häusern Josef Wenzels (Haus 37 / 38) und Julius Jiraseks (Haus 33 / 34) ab. Die horizontal betonten Haustypen mit einer Wohnfläche von je 57 m² zeichnen sich durch eine starke Durchfensterung sowie eine Loggia und Terrasse an der Gartenseite aus. Im Gegensatz dazu ist die nordseitige Straßenfassade zu sehen, die mit ihren kleinen Fenstern im Erdgeschoß sowie dem sehr schmalen Fensterband im ersten Stock einen eher geschlossenen Eindruck vermittelt. Der sehr plastische Charakter der Bauten wurde zusätzlich durch den Anstrich der Fassade in hellem Blau und die dunkelgrau gestrichenen Türen und Fenster betont (Farbkonzept: László Gábor). Das Haus Nr. 35 wurde bereits während der Werkbundausstellung im Jahr 1932 um 32.000 Schilling verkauft.

    Die Erschließung der Reihenhäuser von Ernst Plischke, der in den 1920er-Jahren im Büro von Peter Behrens und anschließend bei Josef Frank gearbeitet hatte, erfolgt über einen erhöht liegenden Eingangsbereich. Der vor die Baulinie tretende Kubus, bestehend aus Windfang und Treppenhaus, wird seitlich über vertikale Fensterbänder belichtet. Von dem Vorraum gelangt man in die um eine Stufe tiefer liegende Wohnebene, die das längsgerichtete Wohnzimmer, die Küche und eine kleine Kammer umfasst. Der Niveausprung erlaubte Plischke dem Wohnzimmer, das über die Möglichkeit zur Querlüftung verfügt, durch die größere Raumhöhe mehr Freiraum und damit Großzügigkeit zu verleihen. Während der Wohnraum sich über die gesamte Tiefe des Hauses erstreckt, ist die seitlich angrenzende Küche um einiges hinter die Baulinie gerückt. Der Bereich davor ist als vor Einblicken geschützter, überdachter Sitzplatz konzipiert. Die sehr niedrig angesetzte Raumhöhe der Kammer im Erdgeschoß ermöglichte Plischke das Einziehen eines Zwischengeschoßes für Bad und WC, wodurch die Sanitärräume sowohl vom Wohn- als auch vom Schlafgeschoß direkt über die Treppe erreicht werden können. Im ersten Stock sind zwei Schlafzimmer angeordnet, wobei der größere der beiden Räume direkt über dem Wohnzimmer situiert ist und auch dieselbe Grundfläche aufweist. Die Loggia im Obergeschoß ist dem kleineren Schlafraum vorgelagert und wird über einen Vorraum erschlossen.

  • Haus Walch (Nr. 31-32)

    Die in blassem Grün mit horizontalen weißen Querstreifen gestrichenen zweigeschoßigen Reihenhäuser in der Veitingergasse 99 und 101 wurden vom Architekten Oskar Wlach entworfen. Nach seiner Ausbildung an der Technischen Hochschule (Karl König) und der Akademie der bildenden Künste in Wien (Friedrich Ohmann) entschloss sich Wlach im Jahr 1907 zu einer Zusammenarbeit mit seinem Studienkollegen Oskar Strnad. Sechs Jahre später wurde die Arbeitsgemeinschaft noch um Josef Frank erweitert, den späteren Organisator und Gesamtleiter der Wiener Werkbundsiedlung. Alle drei Architekten verband neben ihrer gemeinsamen Ausbildung und der künstlerischen Einstellung auch ihre jüdische Herkunft. Im Jahr 1925 gründeten Wlach und Frank zudem gemeinsam das Unternehmen „Haus & Garten“, welches die unterschiedlichsten Einrichtungsgegenstände und Möbel für drinnen und draußen anbot.

  • Planung und Bau

  • Haus Fellerer (Nr. 57-58)

    Die Reihenhäuser von Max Fellerer, der seine Ausbildung an der Akademie der bildenden Künste Wien unter Otto Wagner erhalten und lange Jahre als Chefarchitekt in den Ateliers von Josef Hoffmann und Clemens Holzmeister gearbeitet hatte, weisen mit dem zweizonigen zweischichtigen Aufbau des Erdgeschoßes eine sehr ähnliche Raumkonzeption wie die Nachbarbauten der Architektin Schütte-Lihotzky auf. Beide ordnen den Wohnraum, der die halbe Grundfläche des Hauses einnimmt und sich über die gesamte Breite des Baus erstreckt, parallel zum Garten an. Das Wohnzimmer mit seinem vierteiligen Fenster und der verglasten Tür zum Außenraum wird durch den zentralen Kamin des Hauses in zwei Bereiche unterteilt. Vorraum, Küche, WC und Treppe sind hingegen straßenseitig orientiert. Doch während der Küchenraum bei Schütte-Lihotzky über das Wohnzimmer erschlossen wird, erfolgt der Eingang zur Küche bei Fellerer über den Vorraum. Über die Treppe im Vorraum gelangt man auch in das Obergeschoß, das neben einem größeren gartenseitigen Schlafzimmer und dem Badezimmer auch eine durch einen Schrankraum unterteilte Kammer beherbergt. Historische Aufnahmen bieten Einblicke in diesen lang gestreckten, schmalen Raum mit den in den Nischen situierten Betten. Der dort aufgestellte kleine Tisch, ein Fauteuil und ein weiterer Sessel verstärken den extrem beengenden Charakter dieser Kammer noch zusätzlich. Die Inneneinrichtung von Haus Nr. 57 hatte Max Fellerer selbst übernommen, für die Ausstattung von Haus Nr. 58 zeichnete der Wiener Architekt Egon Wiltschek verantwortlich (von Haus Nr. 58 sind keine historischen Innenansichten vorhanden).

    Die Richtung Südosten orientierten Häuser Max Fellerers mit dem Sitzplatz auf der Terrasse im Garten wurden gleich wie die angrenzenden Bauten von Margarete Schütte-Lihotzky bereits während der Ausstellung 1932 verkauft. Beide ArchitektInnen hatten mit ihren Häusern auf einem Minimum an Grundfläche ein Maximum an Wohnqualität erzielt, eine Anforderung, der sich bereits der 2. Internationale Kongress Moderner Architektur (CIAM) in Frankfurt im Jahr 1929 mit dem Titel „Die Wohnung für das Existenzminimum“ gewidmet hatte. Max Fellerer zählt zu den bedeutendsten Architekten der sogenannten „Zweiten Wiener Moderne“, der neben Josef Frank und Oskar Strnad auch Ernst Plischke oder Margarete Schütte-Lihotzky angehörten.

  • Inneneinrichtung

  • Medienereignis Werkbundsiedlung

  • Haus Bauer (Nr. 6-7)

    Richard Bauer, ab 1927 technischer Leiter der „Gemeinwirtschaftlichen Siedlungs- und Baustoffanstalt“ (GESIBA), war innerhalb dieser Position neben der Planung zahlreicher Siedlungen, wie etwa der „Erwerbslosensiedlung Leopoldau“ in Wien 21, auch für die technische und organisatorische Bauabwicklung der Wiener Werkbundsiedlung verantwortlich. Zudem hatte Josef Frank ihn zur Errichtung zweier Reihenhäuser eingeladen, die in direkter Nachbarschaft zu der Häuserzeile Josef Hoffmanns (Haus 8 / 9 / 10 / 11) situiert sind.

  • Superblock versus Gartenstadt

  • Haus Sobotka (Nr. 29-30)

    Historische Aufnahmen von Haus Nr. 29 geben Einblicke in Bezug auf die Inneneinrichtung und Möblierung der Schlaf- und Wohnräume. Eines der Fotos zeigt die auf Wunsch abgeänderte Raumeinteilung im Obergeschoß sowie die Möglichkeit zur räumlichen Abtrennung der nun vergrößerten Schlafräume durch Vorhänge. Ein zweites Foto vermittelt einen Eindruck von der Ausstattung des Wohnzimmers, wobei die Einrichtung mit leichten, beweglichen Möbeln stark an die Wohnvorstellungen Oskar Strnads und Josef Franks denken lässt. Der eng mit Frank befreundete Walter Sobotka war ab 1923 als selbstständiger Architekt in Wien tätig und widmete sich vorwiegend dem Entwurf von Möbeln und Inneneinrichtungen. Neben zahlreichen Artikeln in Fachzeitschriften hatte er sich auch an der offiziellen Publikation zur Werkbundausstellung mit dem Aufsatz „Mit geringem Aufwand das Meiste leisten“ beteiligt.

  • Haus Holzmeister (Nr. 23-24)

    Der weit über die Grenzen Österreichs hinaus bekannte Architekt Clemens Holzmeister hatte von Josef Frank für seine zweigeschoßigen Reihenhäuser eine sehr schmale, lange Bauparzelle in der JagiÄgasse zugewiesen bekommen. Die beiden Häuser stehen in einer Reihe mit den Bauten von Walter Loos (Haus 19 / 20), Eugen Wachberger (Haus 21 / 22) sowie Karl Augustinus Bieber und Otto Niedermoser (Haus 17 / 18). Die unterschiedlichen Entwurfsvarianten der vier Doppelhäuser geben einen guten Einblick in die Vielfalt an Grundrisskonzeptionen, die auf einer derart minimalen Grundfläche möglich sind. Die beiden Häuser Holzmeisters mit je 56 m² Wohnfläche sind vollkommen ident ausgeführt und weisen mit ihrem hellen grünen Anstrich ein eher schlichtes Äußeres auf.

  • Haus Walter Loos (Nr. 19-20)

    Walter Loos hat seine Ausbildung an der Wiener Kunstgewerbeschule bei Josef Frank und Josef Hoffmann erhalten und arbeitete Mitte der 1920er-Jahre in Paris bei Adolf Loos. Während Walter Loos die Ausstattung von Haus Nr. 20 der Wiener Werkbundsiedlung selbst übernahm, zeichnete für die Inneneinrichtung von Haus Nr. 19 der Architekt Peter Feile verantwortlich. Loos und Feile hatten bereits in Würzburg zusammengearbeitet und waren auch freundschaftlich eng verbunden. Eine historische Aufnahme aus dem Jahr 1932 zeigt das Wohnzimmer von Haus Nr. 20 mit einer multifunktionalen Schrankwand. Aufgelockert durch das bewegliche Mobiliar der Firma Thonet vermittelt das Zimmer trotz der beinahe raumhohen Wandverbauung eine gewisse Leichtigkeit. Auch wenn keine weiteren Fotos der Inneneinrichtung des Reihenhauses bekannt sind, lassen die Grundrisse der Häuser doch erkennen, dass Loos neben der Küche auch im ersten Stock die Verwendung von Einbaumöbeln vorgesehen hatte.

  • Beteiligung der BewohnerInnen

  • Verwaltung und Pflege eines Denkmals

  • Haus Groag (Nr. 45-46)

    Die Einrichtung der beiden Häuser wurde von Jacques Groag, der auf dem Gebiet der Inneneinrichtung bereits auf jahrelange Erfahrung zurückblicken konnte, selbst übernommen. Die Möbel sind vorwiegend entlang der Wände angeordnet, um eine möglichst große Bewegungsfläche freizuhalten. Die eher niedrig gehaltenen, fix eingebauten Möbel wie die Sitzbank oder das Tagesbett sind durch leichte, bewegliche Möbel ergänzt. „Insgesamt hielt die Einrichtung der Räume eine ausgewogene Balance zwischen einer puristisch funktionalistischen Kargheit und bürgerlicher Gemütlichkeit, die für die Wiener Interieurs […] charakteristisch war“, so Ursula Prokop. Jacques Groag ist als Vertreter der sogenannten Zweiten Wiener Moderne anzusehen, der neben Josef Frank und Oskar Strnad auch Ernst Plischke oder Margarete Schütte-Lihotzky angehörten.

  • Haus Strnad (Nr. 13-14)

    Kritik an Oskar Strnads Häusern kam ausgerechnet von Josef Frank: Laut den Erinnerungen von Ernst Plischke beanstandete der künstlerische Leiter der Werkbundsiedlung die spiegelbildliche Anordnung der Doppelhäuser, wodurch die Privatsphäre der BewohnerInnen auf den Terrassen im Obergeschoß eingeschränkt wurde. Einigkeit hingegen herrschte zwischen den beiden Architekten, die nicht nur Kollegen an der Kunstgewerbeschule waren, sondern auch 1913–1918 mit Oskar Wlach eine Arbeitsgemeinschaft hatten, in Bezug auf die Möblierung. Die Häuser Strnads waren nicht mit Einbaumöbeln und wandgebundenen, fix verankerten Möbeln versehen, vielmehr plädierte er für bewegliche Möbel, die den Räumen ein individuell gestaltbares und wohnliches, harmonisches Ambiente verliehen. Die Inneneinrichtung von Haus Nr. 14 stammte von Oskar Strnad selbst, für die Möblierung von Haus Nr. 13 zeichneten Karl Hofmann und Felix Augenfeld verantwortlich. Laut Preisliste der Werkbundhäuser von 1932 kosteten die Häuser Nr. 13 und Nr. 14 46.000 beziehungsweise 45.000 Schilling und lagen damit im oberen Preissegment; keines der beiden wurde verkauft.

  • Siedlerbewegung

  • Haus Häring (Nr. 1-5)

    Die Häuser Nr. 1–5 in der Veitingergasse, von denen im Zweiten Weltkrieg die beiden südlichsten (4 / 5) zerstört wurden, stammen von dem deutschen Architekten Hugo Häring und markieren den östlichsten Teil der Wiener Werkbundsiedlung. Hugo Häring, der als bedeutender Vertreter einer „organhaften“ Architektur gilt, hatte sich bereits in den Jahren vor der Wiener Musterschau eingehend mit der Errichtung von Klein- und Kleinstwohnungen sowie dem ebenerdigen Siedlungsbau beschäftigt. Neben Gabriel Guévrékian, Gerrit Rietveld und André Lurçat zählte er zu jenen vier Architekten, die der künstlerische Gesamtleiter Josef Frank aus dem Ausland zur Teilnahme an der Werkbundsiedlung in Wien eingeladen hatte. Häring publizierte auch einen Text zum Thema Flachbau in der offiziellen Publikation zur Werkbundsiedlung 1932, der die Vorzüge der eingeschoßigen Grundrisskonzeption propagierte.

  • Die Sanierung eines bewohnten Denkmals